Die Familiengruppe NeuStart ist ein Angebot für Eltern, deren Kinder in Pflegschaft oder Wohngruppen untergebracht sind oder für die eine solche Unterbringung aufgrund von Kindeswohlgefährdung angezeigt wäre. Mehrfamilienarbeit dient als zentrale Methode der Struktur der Hilfe:
Die Struktur der Leistung sieht vor, dass an vier Werktagen die gesamte Familiengruppe in der Angerstraße ist und aktiv an dem Programm teilnimmt. Am 5. Werktag wird Netzwerkarbeit, Teamberatung, Fallsteuerung, Supervision und kollegiale Fallberatung umgesetzt. Pro Familie stehen durchschnittlich wöchentlich 3 Stunden für aufsuchende Arbeit zur Verfügung, um je nach den Festlegungen aus dem Hilfeplan Gelerntes auch im häuslichen Umfeld zu festigen.
- nicht schulpflichtige Kinder (0-7), deren personensorgeberechtigte Eltern oder Elternteile, ggf. Geschwisterkinder und aktuellen Bezugspersonen
- Adressaten:innen der Leistung sind Familien, bei denen ein Rückführungsprozess bzw. der Prozess zur Vermeidung der Herausnahme ihres Kindes/ihrer Kinder aus der Familie eng begleitet werden muss
- Multiproblemfamilien und Familien in besonderen Lebenslagen
- Familien in aktuellen Krisensituationen und bei eher chronischen Belastungssituationen oder Problemlagen
- Familien im Kontext der Sicherung des Kindeswohl, die ihre Erziehungsverantwortung aktuell nicht abschließend wahrnehmen können
Ziel der Arbeit ist, eine durch den ASD des Jugendamtes beschriebene Kindeswohlgefährdung abzuwenden und das gemeinsame Leben als Familie zu bewältigen. Die Eltern werden als die hierfür wichtigsten Bezugspersonen der Kinder darin begleitet, ihre Kinder in der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben zu fördern, Familie als Ort des Schutzes und der Zuwendung zu gestalten und im Alltag die Perspektive der Kinder einzunehmen und zu berücksichtigen. Die Netzwerke der Familien sollen als positive Verstärker aktiviert, Regeleinrichtungen als wichtige Partner gewonnen werden.
Das heißt die Adressaten:innen:
- entwickeln ein Bewusstsein zur psychisch und physisch gesunden Entwicklung ihrer Kinder
- entwickeln Selbstwirksamkeit und stärken eigene Handlungsstrategien zur Sicherung des Kindeswohls
- sind in ihrer Beziehung- und Erziehungskompetenz gestärkt und etablieren eine kindgerechte Tagesstruktur ins Familienleben
- kooperieren selbstbestimmt, aktiv und im Sinne ihrer Kinder mit Regeleinrichtungen, medizinisch/therapeutischen Versorgern sowie Freizeiteinrichtungen
- anerkennen und nutzen familiäre und weiterführende Netzwerke zur Gestaltung eines entwicklungsfördernden Familienalltags und zur Vermeidung von Belastungs- und Krisensituationen
- entwickeln und stärken eigene Handlungsstrategien um Krisen zu erkennen, abzuwenden bzw. zu bewältigen
- etablieren zusammen mit dem Unterstützungssystem Präventionsmodelle für den Umgang mit Krisen
- entwickeln eigene Handlungsstrategien und wissen, wann Hilfe von Dritten unverzichtbar ist
Die Multifamilienarbeit bzw. Multifamilientherapie (MFT) ist ein Verfahren, das Erfahrungen, Konzepte und Techniken der Gruppen- und der systemischen Therapie verbindet. Anstelle der Zusammenarbeit mit einer Familie werden hier mehrere Familien zu einem gemeinsamen Arbeitskontext zusammengeführt. Es entsteht ein Setting, das die Familien anregt, sich gegenseitig zu helfen und aktiv miteinander in einen Austausch über ihre Fragen und Probleme, ihre Erfahrungen, Lösungswege und Ressourcen zu gehen. Ermöglicht wird das insbesondere durch die Veränderung des traditionellen Rollenverständnisses der Helfer*innen in das von Katalysatoren, die die Familienmitglieder dazu anregen, ihre Kompetenzen und Kenntnisse bei der gegenseitigen Unterstützung zu nutzen.
Wichtige Wirkfaktoren der MFT sind Förderung von Solidarität, Modell-Lernen, Erfahrungen, die in Rollenspielen gewonnen werden können und die Erkenntnis, dass Leid und Probleme keine isolierten Erfahrungen sind. Besonders wichtig sind jedoch die Erkenntnisse von Selbstwirksamkeit, die die Teilnehmer*innen beim gemeinsamen Entwickeln von Lösungen sammeln können.
Pflegeeltern bzw. Bezugsbetreuerinnen aus stationären Einrichtungen werden in die Arbeit einbezogen, um für alle Beteiligten Sicherheit im Laufe des Rückführungsprozesses herzustellen.
Neben dieser zentralen Methode arbeiten wir auch aufsuchend und unterstützen die Familien mit grundständiger Sozialarbeit bei der Bewältigung von Alltagsherausforderungen (Finanzen, Wohnen, Gesundheitssorge, Behördengänge etc.).
Zur Umsetzung der Aufträge des ASD arbeiten wir systemisch und lösungsorientiert mit den jeweiligen Kooperationspartnern der Familie wie Kindergarten, Schule, Ausbildungsstätte, Freizeiteinrichtungen, Jugendgerichtshilfe, Kinder- und Jugendpsychiatrie u. a. zusammen. Trägerintern können die Familien ggf. das Angebote der Erziehungs- und Familienberatungsstelle nutzen.
Die Netzwerke der Familien sollen als positive Verstärker aktiviert, Regeleinrichtungen als wichtige Partner gewonnen werden. Ein Instrument dafür ist der Familienrat. Dieser methodische Ansatz stärkt die Familie in ihrer Verantwortung für das sichere Aufwachsen der Kinder, erschließt familiäre und sozialräumliche Ressourcen und ist damit im Kontext einer Rückführung von Kindern aus stationärer Unterbringung oder zur Vermeidung der Herausnahme eine Möglichkeit für die Familie, sich als selbstwirksam zu erleben.
Lennart Klausner
Soziale Arbeit (M.A.)
Multifamilientrainer
Systemischer Therapeut/Familientherapeut (DGSF)
Systemischer Berater
Stephanie Glaßl
0151 - 55 03 41 25
Diplompädagogin
Systemische Familientherapeutin und Beraterin
Drogenberaterin
Multifamilientherapie und Mehrfamilienarbeit
Trainerin für “Kinder aus der Klemme”
Claas Nußbaum
Sozialpädagoge / Sozialarbeiter
Psychosoziale Beratung und Therapie (M.A.)
Systemischer Berater
Juliane Lindenberg
Erziehungswissenschaften (M.A.)
Systemische Therapeutin/Familientherapeutin (i. A.)
Julia Koitsch
Soziale Arbeit (B.A.)
Insa-Christina Müller
Soziale Arbeit (B.A.)
Kunsttherapie (M.A.)
Anne Streubel
Soziale Arbeit (B.A.)
Lennart Klausner
Soziale Arbeit (M.A.)
Multifamilientrainer
Systemischer Therapeut/Familientherapeut (DGSF)
Systemischer Berater
Stephanie Glaßl
0151 - 55 03 41 25
Diplompädagogin
Systemische Familientherapeutin und Beraterin
Drogenberaterin
Multifamilientherapie und Mehrfamilienarbeit
Trainerin für “Kinder aus der Klemme”
Malin Michnik
Pädagogin (B.A.)
Sozialarbeiterin (B.A.) (i. A.)